..ist ein relativ seltener Erbfaktor, der in den USA bei Brieftauben entdeckt wurde.
Im Frühjahr 2010 hatte das erste Tier mit diesem Faktor über Spanien auch Deutschland erreicht. Über in- und ausländische Züchterkontakte war es mir möglich, ein spätjunges Weibchen in Ecru-gehämmert zu bekommen.
Vererbt wird Ecru rezessiv geschlechtsgebunden und verändert in Reinerbigkeit für diesen Faktor die schwarze Grundfarbe zu einem sehr hellen zarten Farbton, noch heller als Creme ( = verdünntfarben aschfahl ) oder Khaki ( = verdünntfarbene Braune).
In 2011 verpaarte ich diese Täubin mit einem einfarbigen schwarzen Täuber, um einen aus dieser Verpaarung resultierenden schwarzen Jungtäuber in 2012 wieder an seine Mutter zu setzen. Aus dieser Rückpaarung erhoffte ich mir mehrere Ercus in Einfarbig und Gezeichnet, um die Zuchtbasis breiter aufstellen zu können.
Update:
2010 bekam ich, wie oben schon berichtet, die erste Täubin in Ecru bzw. extrem diluted aus Portugal über Spanien.
Die anfängliche Zucht in den dann folgenden Jahren brachten zu tage, dass die reinerbigen Täuber starke Seheinschränkungen trugen. Die Weibchen auch ,aber nicht in diesem Ausmaß.
Auch eine Verpaarung mit vitalen Reisetauben brachten keine wirkliche Verbesserung.
Daher stoppte ich mit der weiteren Zucht und gab alle rein- u. mischerbige Tiere zu interessierten Züchtern nach Österreich, wovon einige Nachzuchten später wieder u.a. den Rückweg nach Bayern fanden.
Im Spätsommer 2020 stieß ich in den Niederlanden zufällig auf eine Verkaufsanzeige, in der „gelbe Sion“ angeboten wurden.
Unter den angebotenen Tieren konnte ich anhand der Fotos zwei vermeintlich gelbe Täubinnen ausmachen, die untypisch für Gelbe, eine deutliche Schwanzbinde trugen, die zum typischen Erscheinungsbild von gezeichneten Ercus gehört.
Das weckte sofort mein Interesse, sodass ich diese beiden Täubinnen erstand.
Laut Züchter seien es reine Sion, sogar mit einem Stammbaum über mehrere Generationen.
Da es laut früheren Untersuchungen und Ergebnissen von erfahrenen Taubengenetikern schon vorausgesagt wurde, dass es irgendwann zu einer Mutation von Dilution zu extrem Dilution kommen würde, wäre es hier bei den verdünntfarbenen dominant gelben Sion durchaus denkbar, dass dies auch hier geschehen sein könnte. Gerade wo über Generationen ausschließlich Verdünnt x Verdünnt verpaart wurde.
Absolut unsicher bleibt es aber natürlich, ob nicht doch, von woher auch immer, mal ein extrem diluted Tier in diese Zucht eingeflossen sein könnte. Durch falsche Einordnung des Erscheinungsbildes oder durchaus bewusst, bleibt leider offen.
Nichtsdestotrotz verpaarte ich diese beiden Täubinnen zum Test mit blaubindigen und blaugehämmerten Reisetäubern.
Die Nachzucht erbrachte ausschließlich Tiere der Schwarzgruppe, sprich blaubindige und blaugehämmerte Jungtiere, was auch dem entsprechenden Erbgang entspricht.
Die Ergebnisse einer Rückpaarung eines Jungtäubers an eine der Mütter bleiben abzuwarten.
Interessant ist, dass diese beiden Ausgangstäubinnen laut Abstammungen nicht miteinander verwandt sind.
Zudem ist deren Vitalität nicht eingeschränkt und von Sehbeeinträchtigungen ist bei beiden Tieren nichts vorhanden.
Es bleibt spannend!
Die Rückpaarung von einem blaubindigen Täuber, mischerbig für Ecru x einer der Ausgangstäubinnen in Ecru gehämmert erbrachten zur Hälfte Ercu-Jungtiere worunter zwei Ecru-Jungtäuber waren. Diese beiden Jungtäuber sind absolut vital und zeigen keinerlei Einschränkungen.
So wird eine erfolgreiche Zucht in Zukunft sicher auch uneingeschränkt möglich.