Ember
Was ist Ember und wie wirkt sich der Erbfaktor Ember aus?
Ember wurde von Larry Long in den USA in einem Schwarm verwilderter Haustauben erstmals bewusst gesichtet. Nachdem das Tier gefangen und damit gezüchtet wurde, gab Larry einige Nachzuchten auch an genetisch interessierte Züchter in den USA weiter. So konnte der genetische Hintergrund dieses Erbfaktors, wenn auch noch nicht abschließend, bestimmt werden.
Ember = eEm
Im Jugendgefieder sehen Ember, rein- oder mischerbig, allgemein aus wie schwächer gefärbte rezessiv Rote. Nach der ersten Mauser, je nach vorhandenen, weiteren Erbfaktoren, Zeichnungsmustern und/oder Grundfarbe, verändert sich das Erscheinungsbild von rötlich bis bläulich mit braun-bronze Abzeichnungen bis zu einfarbigen braun-bronze Spreadtieren. Also noch sehr variabel.
Das genaue Zusammenspiel in der Verbindung mit rezessiv Rot ist letztendlich noch nicht geklärt. Momentan wird Ember = eEm als Allel zu e = rezessiv Rot gesehen.
Nach eigenen Zuchterfahrungen sehe ich Ember eher als einen Erbfaktor, der sich erst in Verbindung mit e zeigt. Wobei mir die Wirkung von Ember auf die drei Grundfarben, ohne das Vorhandensein von e in Rein- oder Mischerbigkeit, noch nicht bekannt ist!
(Eine Verpaarung aus Gimpel/Brieftaubenkreuzungen z.B. brachte u.a. ein Embernachkommen, ohne dass man eine Mischerbigkeit für Ember eines der Elterntiere in irgendeiner Weise ansehen konnte. Eine Mischerbigkeit für rezessiv Rot bei beiden Elternteilen + 1 x Ember oder die These eines Allel zu rezessiv Rot würden so dann auch durch das emberfarbige Jungtier zutreffen.)
Zu finden ist Ember bei vielen Rassetauben, wie u.a. bei Serbischen u. Afghanischen Hochfliegern. Auch Tümmler und Rollertauben tragen ihn. Bei Stadttauben in Wien habe ich ihn in den 90ern zum ersten Mal in natura gesehen.
Ember bei Brieftauben
In einigen Farbbrieftaubenbeständen wurde Ember bereits durch Verdrängungskreuzungen von Rasse- u. Stadttauben auf Brieftauben erfolgreich eingebracht.
Unter den weit verbreiteten „choco“ Meulemans existieren nach meiner Einschätzung schon seit den Anfängen dieser Reisetauben Ember in mehr oder weniger typischen Erscheinungsbildern, wie man sie von den „ersten“ Embern kennt.
Doch hier kommen zusätzliche, modifizierenden Faktoren ins Spiel, die das Erscheinungsbild so sehr verändern, was einen Ember nicht gleich auf den ersten Blick erkennen lässt.
Test- und Rückpaarungen werden da sicher Aufschluss geben können.
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